Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Solarthermie Gebäudeeignung

Technisches Gebäudeeignung

Scherzhaft heißt es häufig: "Fast jedes Gebäude ist für den Einsatz einer Solarwärmeanlage geeignet, es sei denn, es steht mitten im Wald." Und in der Tat sind die Anforderungen an Gebäude und Nutzer gar nicht so viele.

Dacheignung

Optimal ist eine geneigte und möglichst zusammenhängende, unverschattete Dachfläche, die nach Süden weist. Aber auch andere Ausrichtungen zwischen Ost, Süd und West sind geeignet und auch auf Flachdächern lassen sich Solarwärmeanlagen sehr gut installieren.

Für Warmwassersysteme sind Neigungswinkel zwischen 30° und 45° am besten geeignet, für heizungsunterstützende Systeme stärker geneigte Dächer. Bei zu flachen Dächern können ausgleichende Aufständerungen eingebaut werden.

Natürlich muss auch die Statik des Daches stimmen: Es muss die zusätzliche Last der Sonnenkollektoren tragen können.

Wenn dann auch noch für den Zeitraum der Lebensdauer der Anlage (das sind mehr als 20 Jahre) kein Sanierungsbedarf am Dach zu erwarten ist, steht dem Einbau einer Solarwärmeanlage nichts im Wege.

Flächenbedarf auf dem Dach

Der Flächenbedarf der Kollektoren auf dem Dach ergibt sich überschlägig aus der Anzahl der Personen, die im Gebäude warmes Wasser nutzen. Multipliziert mit einem Wert zwischen 0,5 und 1 erhält man die notwendige Kollektorfläche in Quadratmetern. Dabei wird von einem täglichen Warmwasserverbrauch von 22 Litern pro Person ausgegangen. Für heizungsunterstützende Anlagen ist etwa die doppelte Fläche anzusetzen.

Für 24 Personen werden dementsprechend ungefähr 0,5…1,0×24=12…24 m² Kollektorfläche benötigt.

Eine nur überschlägig errechnete Kollektorbedarfsfläche kann nicht als Grundlage für die Höhe der Fördergelder angegeben werden. Stattdessen ist eine Simulationsrechnung notwendig, die der Heizungsbauer für den Kunden durchführen kann.

Speicher und Heizraum

Im Gebäude muss ausreichend Platz für den/die Wärmespeicher vorhanden sein. Wiederum mit einer Faustformel lässt sich dessen Volumen bestimmen, indem man die geschätzte Kollektorfläche mit 50 multipliziert:

Bei 18 m² Kollektorfläche wird demnach ein Speichervolumen von ungefähr 18×50=900 Litern benötigt.

Der Heizungsbauer wird nicht nur darauf achten, dass der Platz im Heizungsraum ausreicht, sondern auch darauf, dass auf dem Weg dorthin keine unliebsamen Überraschungen warten wie zum Beispiel zu schmale Türen oder zu enge Kurven.

Dacheignung
Überprüfen Sie anhand dieser Checkliste, was es vor dem Bau einer Solarthermie-Anlage für das Dach zu bedenken gilt.